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Löwengeschwader

______________________________________________________________________ 58 Am 17. Januar 1989 veröffentlichte die LZ diesen Hessing-Artikel, der hier in Auszügen vorgestellt werden soll: „Gedenken an die „Löwen“ In der Grünanlage an der Lindenstraße breitet auf einem schlanken Obelisken ein Adler seine mächtigen Schwingen aus. In seinen Fängen hält das königliche Tier einen kleinen Schild, auf dem ein Löwe abgebildet ist. Der Stein trägt die Inschrift:„Die Toten des Kampfgeschwaders 26 - 1939-1945". Hier ehren die Heimkehrer des bis zum Kriegsende in Lüneburg beheimateten Geschwaders ihre vor dem Feind gebliebenen Kameraden. Im Herbst 1937 war die Fliegertruppe in Lüneburg eingezogen, wo schon Ritter und Infanterie lagen und später auch Artillerie einziehen sollte. Die Männer der neuen, bis dahin den Deutschen durch das Versailler Diktat verbotenen Waffengattung bezogen die Theodor-Körner-Kaserne am oberen Ende der Bleckeder Landstraße als Fliegerhorst. Hier wurden der Stab und die 2. Gruppe des Geschwaders untergebracht, während die 1. Gruppe nach Lübeck- Blankensee kam. Beide Gruppen besaßen je drei Staffeln, von denen jede mit neun zweimotorigen Kampfflugzeugen ausgerüstet war. Erster Geschwaderkommandant war Oberstleutnant Wolfram von Richthofen, ein Verwandter des im Ersten Weltkrieg gefallenenerfolgreichsten deutschen Jagdfliegers, Manfred von Richthofen. Im Zweiten Weltkrieg sollte Wolfram von Richthofen bis zum Generalfeldmarschall aufsteigen. Bald nach der Gründung erhielt das KG 26 einen Löwen als Geschwaderzeichen. Als es 1936 zum Spanischen Bürgerkrieg kam, unterstützte Hitler von Anfang an die Rebellion des nationalspanischen Generals Franco gegen die liberalsozialistische Regierung in Madrid durch die Entsendung von Freiwilligen und Transport- und Kampfflugzeugen. Letzter Kommandeur dieser „Legion Condor" wurde Wolfram von Richthofen. Mit ihm stellten sich zahlreiche Angehörige der neuerstandenen deutschen Fliegertruppe für den Einsatz in Spanien zur Verfügung. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kehrte die Legion nach Deutschland zurück und zeigte sich den Lüneburgern in einer glanzvollen Parade. Die Bleckeder Landstraße wurde in „Legion- Condor-Straße" umbenannt. In den Kriegsjahren 1939 bis 1945 waren die Lüneburger Flieger an allen Fronten im Einsatz. Darauf weisen die links und rechts am Obelisken eingemeißelten Namen der Länder und Meere hin. Man liest sie, und Erinnerungen an die Wehrmachtsberichte vor fast 50 Jahren werden wach. Mit dem Feldzug in Polen beginnt es, und dann werden die Männer vom Löwengeschwader durch ganz Europa und noch darüberhinaus geführt. Sie kämpfen von Sizilien aus gegen die Inselfestung Malta und greifen sogar Ziele im Suezkanal und im Roten Meer an. Auch an dem schweren Kampf um Kreta nimmt das Geschwader von Griechenland aus teil. Nach Nordnorwegen verlegt, fügen die jetzt zu Torpedoträgern umgerüsteten Flugzeuge aus Lüneburg den alliierten Geleitzügen nach Murmansk und Archangels im nördlichen Eismeer Verluste zu. Andere Teile des Geschwaders fliegen Einsätze gegen den Schiffsverkehr der Engländer und Amerikaner nach ihrer Landung im westlichen Nordafrika. Zuletzt werden, von Dänemark aus, nur noch Versorgungsflüge in das Baltikum unternommen und auf dem Heimweg Verwundete nach Deutschland zurückgebracht. Alles in allem ist dies eine Kette von gefahrvollen und verlustreichen Unternehmungen, bei denen manche Flugzeugbesatzung ihr Grab in der salzigen See findet - irgendwo südlich von Suez, an der afrikanischen Küste oder im eisigen Nordmeer. Und neben den Flugzeugbesatzungen hat auch das Bodenpersonal bei so manchem Bomben- oder Tieffliegerangriff auf die Fliegerhorste seine Blutopfer bringen müssen. Sie haben den Krieg nicht gewollt, und ihr Traum war es nicht, sich die Welt zu erobern, aber sie haben, als sie in den Kampf hineingestellt

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