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Löwengeschwader

______________________________________________________________________ 45 Das KG 26 wartet auf den Kriegsbeginn Rudi Schmidt, NS-Flieger der Legion Condor und des Lüneburger KG 26, beschrieb rückblickend seine „Kriegserlebnisse“ in seinem Buch „Achtung! Torpedo los!“. Ein Auszug für die Tage vor dem Überfall auf Polen soll hier zitiert werden (S. 37), denn er zeigt das Selbstverständnis dieses Personenkreises, selbst noch im Jahre 1991. Das Vorwort für diese NS-Apologetik schrieb der Bundeswehr-Generalleutnant Martin Harlinghausen. „Der Dienstbetrieb läuft auf Hochtouren. Die Techniker und das Waffenpersonal basteln ständig an den Flugzeugen herum, jeder Hebel, jede Einrichtung, die Bordwaffen, die Bombeneinrichtung und die Zieleinrichtung werden geprüft. ...Kein Flugdienst, sondern immer nur Bereitschaft für Eventualitäten – Urlaubssperre. Jeden Tag kann etwas passieren. Das Geschwader ist einsatzbereit – kriegsbereit! Täglich ist Stabsbesprechung beim Geschwader mit dem Kommodore und den Kommandeuren der Gruppen. ...Pläne, Karten, Fotos werden studiert. Eventuelle Angriffsziele durchgesprochen. Am 24. August 1939 werden der Geschwaderstab mit der Stabsstaffel und die II. Gruppe des KG 26 nach dem Einsatz- Fliegerhorst Werneuchen verlegt… Wir erhalten die ersten Einsatzbefehle. Alles ist nur als „Vorbereitung“ zu betrachten. Nur für den Fall „wenn“! Noch herrscht völlige Ruhe. Befehle zu „Beladen“ jagen sich mit solchen zum „Entladen“. Auch die Bombenarten werden laufend geändert. Wir bleiben in höchster Bereitschaft…“ Am 27. August wurde das KG 26 auf den Ersatz- Hafen Gabbert (Pommern) verlegt. Von hier aus starten die Piloten ihre Angriffe. „Im Morgengrauen (des 1. September 1939, d. V.) sollen wir starten. Nebel liegt über dem Rollfeld, Stunde um Stunde verstreicht. ...Gegen 9.00 Uhr klart es langsam auf. Sicht jetzt schon fast 100 m. Auch der Hochnebel verzieht sich. Da kommt der Startbefehl…. Unser Anflug ist schulmäßig. Die Bomben fallen, Reihenwurf. Jeder hat zwanzigmal 50- kg-Bomben geladen. Der Bordschütze hat Ausblick nach hinten und kann die Einschläge beobachten. Treffer in den Hallen und bei den abgestellten Flugzeugen! Wir drehen nach Nordwesten ab und schließen wieder dichter zum Gruppenverband auf. Nach 2 ½ Stunden landen wir wieder auf unserem Platz. Alle sind heil zurück- gekommen. Das war ja ein Übungsangriff, meinen einige der Besatzungen. Wo sind denn die polnischen Jäger, wo steckt die polnische Luftwaffe? So rätseln auch die Geschwader-, die Divisions- und die Luftflottenführung.“ Am ersten Tag des Krieges flog das KG 26 zwei Angriffe auf polnischem Gebiet. Ziele der Bomber waren Bahnhöfe, Eisenbahnknotenpunkte, Gleisanlagen, Versorgungszentren, Flugplätze, usw. Nach Thorn folgten Angriffe des Geschwaders im Raum Bromberg und Graudenz, Raum Posen, Warschau ... Die blutige Spur des Löwen zog sich von nun an durch Europa bis Suez. Sie bombardierten Ortschaften, Städte und Geleitzüge. Soldaten des KG 26 posieren neben einer 250-kg- Sprengbombe, die sie auf „ihren Feind“ abzuwerfen beabsichtigen, auf dem Fliegerhorst in Gabbert.

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