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Löwengeschwader

______________________________________________________________________ 10 Rückblick 1: Von Versailles bis zur Legion Condor Am 28. Juni 1919 wurde der Vertrag von Versailles unterzeichnet. Deutschland wurde fast vollständig entwaffnet und einer strengen Kontrolle unterworfen. Das Deutsche Reich wurde zur Abrüstung verpflichtet und durfte lediglich ein Berufsheer mit einer maximalen Stärke von 100.000 Soldaten unterhalten, dazu die Reichsmarine mit 15.000 Soldaten. Die Ausrüstung dieser Reichswehr unterlag starken Einschränkungen. Schon 1920 verkündete General von Seeckt, Chef der Heeresleitung, in einem Tagesbefehl anlässlich der Auflösung der Fliegertruppe: „Wir geben die Hoffnung nicht auf, die Fliegertruppe noch einmal zu neuem Leben erstehen zu sehen. Die Waffe ist nicht tot, ihr Geist lebt!“ In den zwanziger Jahren nutzte die Reichswehr zivile Fluggesellschaften und Sportfliegervereine zur Pilotenausbildung. Das Geld dafür kam aus einem Geheimfonds für Militärluftfahrt, der im Etat des Reichsverkehrsministeriums versteckt war und etwa im Jahr 1925 zehn Millionen Reichsmark betrug. Als Carl von Ossietzky die illegalen Tätigkeiten der Reichswehr in der „Weltbühne“ enthüllte, sorgte die Reichswehrführung dafür, dass er 1931 wegen „Landesverrat(s) und Verrat(s) militärischer Geheimnisse“ zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Beihilfe zur Umgehung der Versailler Verbote leisteten die Flugzeugindustrie und die von ihr unterstützten oder betriebenen Luftfahrtunternehmen. Von 38 kleineren Fluggesellschaften, die seit 1918 entstanden waren, gab es 1925 nur noch zwei heftig konkurrierende Firmen, Aero-Loyd und Junkers-Luftverkehr, die schließlich unter dem Namen Deutsche Lufthansa AG fusionierten. Der Ex-Fliegerhauptmann Erhard Milch wurde einer von drei Direktoren. Er bemühte sich mit Erfolg um Staatssubventionen für das Unternehmen. Kritik an den Subventionen im Reichstag begegnete die Lufthansa mit Abgeordnetenbestechung, die schon in der Weimarer Republik nicht strafbar war. Der Nützlichste von mindestens fünf gekauften Abgeordneten war der Weltkriegs- Fliegerhauptmann Hermann Göring, der seit Mai 1928 für die NSDAP im Reichstag saß, schon vorher vom Stahlmagnaten Fritz Thyssen mit 100.000 Reichsmark beschenkt und später mit einem „unbegrenzten Bankkonto“ versorgt worden war. Nach der Machtübertragung 1933 wurde von den Nazis damit begonnen, die militärischen Hindernisse, die der Versailler Vertrag Deutschland auferlegt hatte, zu beseitigen. Zunächst wurde die Politik der Weimarer Republik weitergeführt. Bald jedoch wurde diese Taktik geändert, um Deutschland außenpolitisch und militärisch im Sinne des völkischen Nationalismus zu stärken. Ständig beteuerte Nazideutschland seinen Friedenswillen, begann aber gleich ab 1934 wieder aufzurüsten. Jetzt konnte Hitler endlich seine im kleinen Kreis seit Jahren ständig wiederholte Absicht verwirklichen, eine „starke Wehrmacht mit einer starken Luftwaffe“ aufzurüsten. Für die Luftwaffe, die hauptsächlich aus einer großen Bomberflotte bestehen sollte, halfen ihm Göring, Milch und der zum Reichswehrminister ernannte General Werner von Blomberg. Das Tarnen und Täuschen ging weiter, „damit das Ausland über das Zeitmaß, die tatsächliche Stärke und die organisatorischen Grundsätze des Ausbaus der Luftwaffe keine volle Klarheit gewinnt.“(6) Um die Milliarden für das illegale Rüstungsprogramm und die geheime Ausbildung von Besatzungen zu beschaffen, erfand der Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht seine berüchtigten „Mefo-Wechsel“. Damit konnten die Flugzeugwerke Junkers, Dornier, Heinkel und Messerschmitt die Konstruktion und Produktion von Kriegsflugzeugen forcieren, die IG-Farben ihre Arbeiten zur Entwicklung eines synthetischen Treibstoffs verstärken und neue Flugplätze gebaut werden. Die Zahl der

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