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Löwengeschwader

______________________________________________________________________ 27 Der II. Weltkrieg beginnt - Der Überfall auf Wielun Einheiten der Luftwaffe waren die ersten, die den grausamen Feldzug gegen Polen mit ihrem Angriff auf die im Südwesten in Grenznähe gelegene Kleinstadt Wielun eröffneten. Dieser Akt war zudem ein Verstoß gegen das Haager Abkommen von 1907, da sie keine militärischen Ziele aufwies. Es war der erste Luftangriff dieses Krieges, dem viele weitere folgen sollten, bis 1945 fast ganz Europa in Schutt und Asche lag. Wielun lag im Angriffsstreifen der 10. Armee, der zur Luftunterstützung Teile der 4. Luftflotte zugeordnet waren. Den Einsatz der Luftstreitkräfte im Handlungsraum der 10. Armee koordinierte als Fliegerführer zur besonderen Verwendung Generalmajor Wolfram Freiherr von Richthofen, ein Bürger Lüneburgs, der bis zum Frühjahr 1939 seinem Führer als Stabschef bzw. Kommandeur der „Legion Condor“ in Spanien treu gedient hatte. Am 31. August waren die Vorbereitungen abgeschlossen: In den Abendstunden war die „Operation Konserve“, der von SS- Obergruppenführer Heydrich und SS- Obersturmführer Naujoks organisierte „polnische Überfall“ auf den Sender Gleiwitz angelaufen. Der Anlass für den Krieg war geschaffen. Der Weg war nun frei für v. Richthofen, sein Zerstörungswerk fortzusetzen. Der Fliegerführer z.b.V. bestellte die Kommandanten seiner Stuka- Geschwaders 76, 77 und des Geschwaders 2 „Immelmann“ zum Befehlsempfang . Angriffsziel: die polnische Kleinstadt Wielun. Der Angriff auf die etwa 16.000 Einwohner zählende, militärisch bedeutungslose, ungesicherte und ahnungslose Stadt wird in 3 Wellen mit jeweils 29 Maschinen befohlen. Für den Einsatz sind Spreng - und Brandbomben angewiesen - wie 1937 in Guernika. Am 01.09.39 um 4.02 Uhr heben Maschinen des Sturzkampf - Geschwaders 76 mit 29 Die befohlene Härte war für den versammelten Personenkreis nichts Neues, wie die nachfolgend angeführten , bereits im Vorfeld verfassten, Beschlüsse zur Einschwörung der Truppe belegen: „Die polnische Bevölkerung ist fanatisch, verhetzt und zur Sabotagefällen fähig [.... Zuvorkommende Behandlung wird bald als Schwäche ausgelegt. Träger der nationalen Hetze ist im Allgemeinen die katholische Geistlichkeit. Die zahlreichen Juden sehen in den Deutschen ihre persönlichen Feinde, sind jedoch gegen Geld zu allem fähig [...]. Mit Vernichtung und Vergiftung der Lebensmittelvorräte ist zu rechnen.“ Oberkommando des Heeres, Generalstab des Heeres, 12. Abteilung (III), Nr. 1343/39, geh Merkblatt über Eigenarten der polnischen Kriegsführung, 1.7.1939 (United States National Archives and Records Administration) „Dem hinterhältigen Charakter des Slawen ent[spre]chend wird der Pole … versuchen dem Feind durch [...] Sabotageakte Abbruch zu tun. Träger des Franktireurkrieges [= Partisanenkrieges] werden in vielen [Fällen] die Geistlichen sein, die als fanatische Deut[schen]hasser bekannt sind.... Auch von Seiten der weiteren Bevölkerung muss hetzerische Tätigkeit erwart[et werden]. Behandlung der Bevölkerung streng ..., gegebenenfalls rücksichtsloses Durchgreifen.“ 208. Infanteriedivision, Abteilung Ic, Merkblatt für Nachrichtengewinnung und Auswertung. Spionageabwehr und Polen [sicl, 26.8.1939. (Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg im Breisgau) „Die Judenfrage ist in Polen vorläufig noch nicht zu lösen, da das Kapital sich völlig in jüdischen Händen befindet [...]. [Der polnische Mensch] ist willkürlich rücksichtslos gegen andere. Grausamkeiten, Brutalität, Hinterlist und Lüge sind Kampfmittel, die er an Stelle der ruhigen Kraft in der Erregung gebraucht. Ebenso wie sein überhebliches Nationalbewusstsein bis zum glühendsten Chauvinismus gesteigert werden kann, so verliert er sich in seinen Hassgefühlen bis zur Sinnlosigkeit und blindem Fanatismus.“ Oberkommando der Wehrmacht, Merkblatt „Geheim! Polen -Staatsgebiet und Bevölkerung“ verteilt bis zu den Divisionen und gleichgestellten Kommandostellen, Eingang bei der Abteilung Ic der 17. Infanteriedivision am 28.8.1939 (Bundesarchiv- Militärarchiv Freiburg im Breisgau)

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