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Löwengeschwader

______________________________________________________________________ 33 örtlichen Presse kein Hinweis auf die Entstehung dieses Kasernenbauwerks, welches in Größe und Umfang für die örtliche Wirtschaft allerdings von überragender Bedeutung war. Vielleicht mussten trotz aller NS-Aufrüstungsideologie noch Vorbehalte ausgeräumt werden, denn dieser Aspekt der Profitabilität des Garnisonsneubaus für Unternehmen und kommunalen Haushalt wurde vielfach benannt (s. Kasten). Ebenfalls wurde allgemein die Notwendigkeit für die Aufstellung einer Luftwaffe und ihren Anteil als NS-Wehrmachtsformation bei der künftigen Vernichtung des Gegners (von Verteidigung war zu dieser Zeit nicht mehr die Rede) rational und im selbstverständlichen Duktus diskutiert (s. Kasten). Es konnte bereits 1937 in Lüneburg kein Zweifel darüber bestehen, dass dieser Fliegerhorst ausschließlich deshalb fertig gestellt wurde, um in einem Angriffskrieg seine militärische Funktion zu erfüllen, zumal sich die zivile „Heimatfront“ mit diversen Kriegsübungen (zum Beispiel des örtlichen Roten Kreuzes) auf eine derartige Perspektive vorbereitete. Nachdem der 1. Bauabschnitt des Lüneburger Fliegerhorstes im Herbst 1937 beendet war, sollte dieser sofort belegt und seiner Funktionalität übergeben werden. Da in Lüneburg dafür zwar Versorgungsaufgaben wahrgenommen werden konnten, jedoch kein fliegendes Personal und kein technisches Gerät bereit stand, sollte dieses von anderen Einheiten und vom Lehrgeschwader übernommen werden. Von Richthofen wurde ab April 1938 Chef des in Lüneburg neu zu errichtenden Geschwaderstabes und leistete die entscheidenden Aufbauarbeiten für die Aufstellung des gesamten Todesgeschwaders, welches sich zum einen aus den Absolventen des Lehrgeschwaders 1 (LG 1) in Barth rekrutierte ( dort wurde die theoretische Einweisung in die He 111 vorgenommen, Navigationsübungen exerziert, die Waffenausbildung mit der Bombenwurfausbildung auf Erdziele praktiziert und in Schulungsflügen die LA 7.5.1937: In Wehr und Waffen: Luftwaffe und Kriegsentscheidung, von Generalmajor Dihle: „Die Frage, ob die Luftwaffe … den Ausgang eines Krieges beeinflussen kann, ist in den letzten Jahren vielfach erörtert worden … Die Luftstreitkräfte können … ihre Tätigkeit ausüben, in die Erdkämpfe an und hinter der Front eingreifen, Zerstörungen aller Art im Hinterlande anrichten und so Tod und Vernichtung in das feindliche Heer, Volk und Land hineintragen…. Dass dann bei dem Angegriffenen infolge des Gefühls völliger Ohnmacht … der Widerstandswille erlahmen, ein Ende dieser entnervenden Lage ersehnt werden und schließlich auch Demoralisation Platz greifen kann … ist verständlich. In solchem Falle kann also die Tätigkeit der Luftwaffe … die Kriegsentscheidung bewirken…. Feindliches Land in Besitz zu nehmen und es besetzt zu halten vermag die Luftwaffe nicht. Sie kann kämpfen wie die übrigen Teile der Wehrmacht, sie kann zerstören und vernichten und so sehr wohl einen sehr bedeutungsvollen Einfluss auf den Ausgang eines Krieges ausüben.“ LA 16.7.1937: Die Stadt als Garnison. Wehrmacht und Volkswirtschaft, von Hauptmann W. Reichert: „So manche kleine Stadt … hat ein neues Gesicht durch die modernen schmucken Kasernenbauten und die … Wohnhäuser der Soldatenfamilien bekommen. Aber nicht nur das Gesicht hat sich verändert, sondern an allen Stätten, denen die Großtat des Führers wieder eine Garnison der deutschen Wehrmacht gab, blüht neues Leben… Davon zeugen in allen neuen Standorten die zahlreichen Geschäftsneu- und umbauten … und auch die Anlage neuer Industrieunternehmungen… Eine Kleinstadt, die durch das Schanddiktat von Versailles ihre alte Garnison verloren hat, bekommt plötzlich eine neue Garnison. In einem Jahr entstehen vor den Toren der Stadt Kasernenneubauten, die bei einer Gesamtbausumme von etwa 15 Millionen Mark einschließlich der ganzen Verpflegungsanlagen für den Standort, der Schießstände und einer Flußbadeanstalt mit einem Schlage dem Bauunternehmertum der Stadt … einen starken Auftrieb geben. Allein an Gehältern, Löhnen, Verpflegungsgeldern und Mitteln für die Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes sind im Laufe eines Jahres 2,75 Millionen Mark von der Garnison in der Stadt und ihrer nächsten Umgebung verblieben…“

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