Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Für eine Liebe

Ohne die eliminatorische Mitwirkung der „Volksgenossen“ wären aber die Frauen nicht zur Anklage und Verurteilung gebracht worden. Die faschistische Justiz erhielt ihr A futter nur in soweit wie die Denunziation reichte: + Eine 37-jährige Frau aus Hösseringen ( Uelzen) arbeitete bei einem Bauern im Ort. Im Januar 1942 tauschte sie mit einem französ schen Kriegsgefangenen, der auf dem gleichen Hof tätig war, eine Uhrenkette und ein Paar Handschuhe gegen ein paar Kleinigkeiten, die er aus Frankreich geschickt bekommen hatte. Aus Dankbarkeit umarmte die Frau den Gefa genen und küsste ihn mehrfach. Ein Mitarbeiter denunzierte die Frau und sie wurde dergericht wegen „verbotenen Umgangs“ zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt (2). + Der Wachmann des Kriegsgefangenenlagers in Hittbergen bemerkte eines Nachts das Fe len eines Franzosen, der durch ein Oberlicht die Baracke unbemerkt verlassen hatte. Eine vorhergehende Beobachtung, nämlich dass einer der dort inhaftierten Kriegsgefangenen, der bei einem Hittbergener Schuhmacher arbe ten musste, einige Zeit früher an seinem dam ligen Arbeitsort in Hohnstorf einer auch dort beschäftigten deutschen Frau etwas ge hatte, führte nun bei dem Landesschützen zu einem Verdacht, dem er sofort nachging: Der Franzose wurde schließlich in der Wohnung der Frau angetroffen. Die Frau erhielt vom Sonde gericht eine anderthalbjährige Zuchthausstrafe, die sie im Frauenzuchthaus im rhein rath verbüßen musste. (3) + Auf dem Hof Schäfer in Ochtmissen waren 1943 eine ganze Reihe ausländischer Arbeiter und Kriegsgefangener zwangsweise beschäftigt, unter ihnen Michail Owsienko aus der Sowjet nion, der dort bereits seit 1941 im Kriegsgefa genenlager 7032 (einem Pferdestall in Oc tmissen) inhaftiert war. Zwischen ihm und der 23-jährigen Anna M., die ebenfalls dort b schäftigt war, entwickelte sich ein Liebesve hältnis. Die Bäuerin Schäfer erstatte Anzeige damit dieses Verhalten geahndet werde. Sondergericht verurteilte Anna M. am 7.12.43 Lüneburg zu 1 1/2 Jahren Zuchthau 490/43). Über Michail Owsienko sind keine we teren Lebensspuren zu finden (4). Einleitung 6 Ohne die eliminatorische Mitwirkung der wären aber die Frauen nicht zur Anklage und Verurteilung gebracht worden. Die faschistische Justiz erhielt ihr Aburteilungs- wie die Denunziation reichte: jährige Frau aus Hösseringen (Kreis ) arbeitete bei einem Bauern im Ort. Im Januar 1942 tauschte sie mit einem französi- schen Kriegsgefangenen, der auf dem gleichen hrenkette und ein Paar Handschuhe gegen ein paar Kleinigkeiten, die er aus Frankreich geschickt bekommen hatte. Aus Dankbarkeit umarmte die Frau den Gefan- genen und küsste ihn mehrfach. Ein Mitarbeiter nzierte die Frau und sie wurde vom Son- gen „verbotenen Umgangs“ zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt (2). + Der Wachmann des Kriegsgefangenenlagers in Hittbergen bemerkte eines Nachts das Feh- len eines Franzosen, der durch ein Oberlicht die Baracke unbemerkt verlassen hatte. Eine obachtung, nämlich dass einer der dort inhaftierten Kriegsgefangenen, der bei einem Hittbergener Schuhmacher arbei- ten musste, einige Zeit früher an seinem dama- ligen Arbeitsort in Hohnstorf einer auch dort beschäftigten deutschen Frau etwas geschenkt führte nun bei dem Landesschützen zu einem Verdacht, dem er sofort nachging: Der Franzose wurde schließlich in der Wohnung der Frau angetroffen. Die Frau erhielt vom Sonder- gericht eine anderthalbjährige Zuchthausstrafe, die sie im Frauenzuchthaus im rheinischen An- + Auf dem Hof Schäfer in Ochtmissen waren 1943 eine ganze Reihe ausländischer Arbeiter und Kriegsgefangener zwangsweise beschäftigt, unter ihnen Michail Owsienko aus der Sowjetu- Kriegsgefan- genenlager 7032 (einem Pferdestall in Och- ) inhaftiert war. Zwischen ihm und der jährigen Anna M., die ebenfalls dort be- in Liebesver- erstatte Anzeige, eahndet werde. Das am 7.12.43 in Jahren Zuchthaus (AZ 6SLs Über Michail Owsienko sind keine wei- Hof Schäfer in OchtmissenHof Schäfer in Ochtmissen

Seitenübersicht